Zum Hauptinhalt springen

Förderung fürs digitale Buch – Publikationsfonds für Open-Access-Monografien des Landes Brandenburg

Tastatur mit Extrataste "Open access book"
Foto : Adobe Stock
Der Monografienfonds soll auch den Buchwissenschaften den Weg zum Open-Access-Publizieren ebnen.

Open-Access-Publizieren startet durch: In immer mehr wissenschaftlichen Disziplinen setzen sich Kanäle, Medien und Plattformen für Veröffentlichungen durch, die Forschungsergebnisse digital und frei zugänglich machen. Schwierig war dies bislang vor allem in Fächern, die noch „aufs dicke Buch“ setzen. Der „Publikationsfonds für Open-Access-Monografien des Landes Brandenburg“ soll das ändern. Matthias Zimmermann sprach mit Dr. Andreas Kennecke und Dr. Jan Hagedoorn vom Universitätsverlag Potsdam über den Fonds, seine Möglichkeiten und Grenzen.

Was ist der „Publikationsfonds für Open-Access-Monografien des Landes Brandenburg“? Welches Ziel hat er?

Kennecke: Als die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 2009 einen Publikationsfonds auflegte, der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler finanziell bei der Publikation von Open-Access-Publikationen unter den Arm greifen sollte, war ein entscheidender Schritt bei der Umstellung auf die Bereitstellung von öffentlich und kostenlos zugängliche wissenschaftliche Publikationen geleistet worden. 2015 wurde an der Universität Potsdam ein DFG-geförderter Publikationsfonds eingerichtet, der bis heute Zuwächse aufweist. Allerdings fördert der Publikationsfonds nur Artikel, keine Monografien, die in einigen Disziplinen tonangebend sind. Diese Fächer forderten deshalb mit Recht, auch ihre wissenschaftlichen Publikationen finanziell zu fördern, um sie open acccess bereitstellen zu können.

Wer hat den Fonds ins Leben gerufen und wer kümmert sich darum?

Kennecke: Schon in der Open-Access Strategie des Landes Brandenburg (https://zenodo.org/record/3757920#.YqIEEZDP0-Q), die 2019 verabschiedet wurde, wird auf diese Lücke in der Förderung verwiesen. So hat das Land Brandenburg einen Monografienfonds für seine acht Hochschulen eingerichtet und ihn für die Jahre 2021 bis 2023 mit jährlich 100.000 Euro ausgestattet. Die Förderkriterien wurden von der Arbeitsgruppe OA-Monografien-Publikationsfonds Brandenburg, in der Vertreter der Hochschulen gemeinsam mit der Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg arbeiten, entwickelt.

Wer kann – und wer sollte – sich für eine Förderung durch den Fonds bewerben?

Hagedoorn: Alle Autor*innen und Herausgeber*innen, die ihre Monografie in elektronischer Form open access veröffentlichen möchten und zum Zeitpunkt des Erscheinens einer der acht staatlichen Hochschulen im Land Brandenburg angehören, können die Förderung beantragen. Autor*innen und Herausgeber*innen sollten aber bedenken, dass der Publikationsfonds nur die Kosten übernimmt, die für eine elektronische Open-Access-Publikation anfallen. Wer auf der Suche nach finanzieller Förderung für wissenschaftliche Artikel in Open-Access-Zeitschriften ist, sollte hingegen den Open-Access-Publikationsfonds der Universität Potsdam nutzen. Alle Informationen dazu gibt es hier: https://www.ub.uni-potsdam.de/de/publizieren/open-access-publizieren/finanzielle-foerderung/publikationsfonds.

Wie funktioniert das Nebeneinander von Print- und digitaler Open-Access-Ausgabe?

Hagedoorn: Der Publikationsfonds für Open-Access-Monografien hat das erklärte Ziel, die elektronische Open-Access-Veröffentlichung zu ermöglichen. Dabei soll eine sogenannte hybride Publikation eben nicht ausgeschlossen werden. Die elektronische Veröffentlichung sehe ich hierbei nicht als Konkurrenz-, sondern als Alternativprodukt. Die Möglichkeit des hybriden Publizierens (gedruckt und elektronisch) wird gerade deshalb eingeräumt, damit der Publikationsfonds auch kleineren, kommerziellen Verlagen ermöglicht, elektronische Publikationen im open access anzubieten. Dabei geht die Unterstützung auch weit über die finanzielle Förderung hinaus, etwa durch die Beratung dazu, welche Plattformen für eine elektronische Publikation zur Verfügung stehen (siehe z.B. https://www.oapen.org/). Die Herausforderung besteht darin, das Angebot für die Autor*innen und Verlage so zu gestalten, dass durch die Förderung der Open-Access-Publikation alle Beteiligten ein zusätzlicher Nutzen entsteht.

Wie wird das Angebot an der Uni Potsdam bislang angenommen?

Hagedoorn: Bisher wurden zwei Monografien von Autor*innen der Universität Potsdam gefördert, die beide in kommerziellen Verlagen erscheinen und durch die Förderung nun auch elektronisch im Open Access zugänglich sind. Sicherlich sind Veranstaltungen der Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg (VuK) sehr hilfreich, um dieses Angebot unter den Forschenden der Universität Potsdam noch bekannter zu machen

Am 29. Juni lädt die VuK zu einer digitalen Informationsveranstaltung über den Fonds ein. Weitere Informationen https://open-access-brandenburg.de/informationsveranstaltung-zum-publikationsfonds-fur-open-access-monografien-des-landes-brandenburg-am-29-juni-2022-von-13-14-uhr/

Weitere Infos: https://open-access-brandenburg.de/fonds/

Veröffentlicht

Online-Redaktion

UB